Fifteen - DeepGround

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(Conny, 12.08.2017)

Seit nun schon 15 Jahren lassen InfiNight – nicht nur in ihrer Heimat, dem Saarland – ihr abwechslungsreiches und modern klingendes powermetallisches Treiben auf die Hörer los. Grund genug, dem viel gelobten Album „Apex Predator“ aus dem Jahr 2015 neues Material folgen zu lassen. Anlässlich des Jubiläums tut das Quintett dies in Form der passend betitelten EP „Fifteen“.

Die darauf befindlichen vier Songs repräsentieren die Vielschichtigkeit von InfiNight, die trotz dieser gebotenen Abwechslung zu keinem Zeitpunkt aus ihrem gesteckten Genre-Rahmen fallen, sondern diesbezüglich vielmehr für Frische sorgen.

Bereits mit dem Opener „Goodbye II (this cruel World)“ liefert man sowohl die bekannten Trademarks der Band selbst als auch der gefahrenen Stilistik. Erinnert das Riffing zuweilen an den mittlerweile etablierten Export Wisdom, fällt zudem gleich die InfiNight eigene Melodiestärke ins Ohr. Gerade im Vergleich zu genannten Ungarn hätte „Fifteen“ (wie auch schon „Apex Predator“) aber gerne noch etwas epischer ausfallen können.

Ehe man sich an diesem Kritikpunkt jedoch festbeißen kann, legen InfiNight mit der Unplugged-Version von „Here to conquer“ nach – und überraschen damit. Kennt man bereits interludeartige Akustikgitarrenparts aus anderen Songs, dürfte „Here to conquer“ in vorliegender Fassung nicht nur durch die akustische Schlagseite aus dem Rahmen fallen. Auf interessante Art und Weise – vor allem aber unerwartet in diesem Genre – verleiht man dem Titel durch locker-lässige Percussion und die Gitarrenarbeit ein südländisches Flair. Spannend!

Mit „For the Crown“ krallt man sich schließlich noch einen Song der Bundesland-Kollegen Hellowed und bietet diesen mit betonter Power Metal Note den eigenen Hörern als Coverversion an. Gelungen!

InfiNight (Copyright: Rich Serra)

Den viel zu schnell folgenden Abschluss bildet dann „Through the endless Night“. Damit verabschieden sich InfiNight in gebührender Manier und machen neugierig, wann es weiteres Material von ihnen geben wird, denn genug hat man nach „Fifteen“ noch lange nicht.

InfiNight gehören zu jener Sorte Bands, die nach erstmaligem Gefallen auch mit weiteren Veröffentlichungen nicht enttäuschen werden. Ungehört können ihre Scheiben somit von Fans gekauft und für gut befunden werden – so auch ihre aktuelle EP „Fifteen“. Allerdings muss man dabei in quantitativer Hinsicht Abstriche machen. Mit nur vier Songs ist die Fülle an Material recht überschaubar ausgefallen und für ein Jubiläumsoutput hätte sich der eine oder andere doch schon mehr gewünscht als einen Silberling, den andere in diesem Format als werbetauglichen Appetizer zwischendurch servieren. Nichtsdestotrotz: Die Tracks, die auf „Fifteen“ ihren Platz gefunden haben, unterstreichen einmal mehr die Qualitäten der Band.



Writer: Conny
Date: 12.08.2017
Score: 4/5 (80 %)
URL: http://www.deepground.de/music-review/infinight-fifteen/





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