Interview - IamHavoc - Underground Webzine

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(Luc Francois, 13.06.2013)

Im Interview: InfiNight

Anlässlich ihrer kürzlich veröffentlichten EP “The Vision” habe ich mir Marco und Martin von InfiNight geschnappt und ihnen ein paar Fragen gestellt. Nachfolgend findet ihr also ein paar Infos zum aktuellen Schaffen der Band und auch ein paar Antworten auf allgemeinere Fragen.

Luc: Hallo Martin, hallo Marco! Schön, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview nehmt. Lass uns damit anfangen, dass ihr eure Band einmal kurz vorstellt.

Marco: Wir haben InfiNight im Frühjahr 2001 gegründet. Wir, das sind Martin Klein (Gesang), Hendrik Reimann (Schlagzeug), Kai Schmidt (Bass, Gesang), Dominique Raber (Gitarre, Gesang) und ich, Marco Grewenig (Gitarre, Gesang). Wir sind mittlerweile seit zwölf Jahren in dieser Formation unterwegs.

InfiNight sollte eigentlich eine Heavy Metal Cover Band werden aber schon nach kurzer Zeit, ich glaub nach der ersten Probe, entschlossen wir uns, eigene Songs zu schreiben.

Unsere Musik macht einen Spagat zwischen Heavy-, Power- und Thrash-Metal. Wir werden oft mit Bands wie Metallica, Nevermore, Iced Earth, Savatage, Brainstorm, etc. verglichen, bekommen aber trotzdem durch etliche Reviews unserer beiden Alben einen eigenen Stil zugeschrieben.

Luc: Vor ein paar Wochen habt ihr eure neue EP „The Vision“ veröffentlicht, die ja ein paar Eigenheiten hat. Kläre uns doch in ein paar Sätzen über das Konzept und den musikalischen Hintergrund des Ganzen auf!

Martin: Es geht um Trennung, Verlust, Trauer, und wie solche Erfahrungen verarbeitet werden. Angelehnt ist das Ganze an das Modell der “Five stages of grief”, daher auch insgesamt fünf Stücke, die die jeweiligen Schritte widerspiegeln sollen. Musikalisch sind wir auch ein Stück weit vom gewohnten Weg abgewichen, die Stücke sind weniger purer Metal und mehr Rock. D.h. die Songs sind kürzer, weniger komplex und kommen schneller zum Punkt. Außerdem haben wir zum ersten Mal Songs, die komplett am Synthie entstanden sind. Kurz, wir haben die Gelegenheit genutzt, inhaltlich und musikalisch mal was Neues auszuprobieren.

Luc: „The Vision“ hat im Vergleich zu eurem letzten Album einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, was die Produktion angeht. Was habt ihr diesmal anders gemacht, und was könnt ihr uns weiterhin zu dieser Entwicklung erzählen?

Marco: Aus technischer Sicht ist das leicht zu erklären… Während den Aufnahmen zu „Like Puppets“ ergaben sich solch enorme technische Probleme, dass wir mitten im Mix das Studio wechseln mussten. Darunter litt dann natürlich die gesamte Produktion und vor allem auch der Sound der Aufnahmen.

Für „The Vision“ haben wir uns dann die in Frage kommenden Studios etwas genauer angesehen und wie es scheint auch auf das richtige gesetzt.

Martin: Im Wesentlichen haben wir uns dieses Mal viel mehr Zeit genommen, um das Album fertigzustellen. Für die drei “richtigen” Songs, also sogar ohne die Zwischenstücke, haben wir fast so viel Zeit gehabt wie für unser komplettes erstes Album mit immerhin zehn deutlich längeren Stücken. Ich denke, die Arbeit hört man auch.

Luc: Man ist ja auch wieder gespannt auf ein komplettes Album von euch. Wird es lange dauern, und stehen schon erste Ideen fest?

Martin: Wir haben fest vor, nächstes Jahr wieder ein komplettes Album rauszubringen. Ein paar Songs haben wir schon, aber wir sind natürlich noch fleißig am schreiben. Das Album wird auch nach dem kurzen Ausflug in den Alternative-Rock wieder die volle Ladung Metal beinhalten, falls sich darum jemand Sorgen gemacht hat.

Luc: Ihr habt euch ja auf der EP im Rahmen eines Konzepts bewegt und legt allgemein viel Wert auf die Texte. Wie ist eure Vorgehensweise in dieser Hinsicht? Schreibt ihr einen Song eher in ein Thema hinein, oder lehnt sich der Text im Nachhinein eher an die instrumentale Atmosphäre an?

Martin: Üblicherweise stehen ein oder zwei Riffs am Anfang, dann kommt ein vorhandener Text dazu oder ein neuer wird geschrieben. Ganz selten entsteht auch mal ein Song komplett auf der Grundlage einer Text- oder Gesangsidee. Aber meistens ist es einfach eine Mischung aus beidem, und wir versuchen, Text und Musik, also Aussage und Umsetzung einfach möglichst gut aufeinander abzustimmen.

Luc: Was wird man von euch in nächster Zeit in Hinsicht auf Konzerte erwarten dürfen? Stehen da schon Pläne fest?

Marco: Natürlich… wir sind ständig daran neue Auftritte abzuklären und Konzerte zu spielen.

Dies ist allerdings mit sehr viel zeitlichem Aufwand verbunden. Deshalb suchen wir im Moment gezielt nach einer Booking Agentur oder einem Konzertveranstalter, die/der uns unterstützen kann.

Interessenten können sich gerne direkt bei uns melden!

Luc: Wo wir schon beim Thema Konzerte sind: gibt es in eurer Setlist gewisse Stammgäste unter euren Songs? Welche wären das, und was zeichnet sie aus?

Martin: Stammgast Nummer eins ist natürlich unser Rausschmeißer “Goodbye, Cruel World”. Ich glaube, wir haben noch keinen Auftritt ohne diesen Song gespielt, weil er unglaublich Stimmung erzeugt und einen schönen Ausklang für einen Gig bietet. Ansonsten ist im Moment immer “Here To Conquer” als Uptempo-Hit dabei. Und als Einstieg, weil unser Intro und der Song thematisch und musikalisch zusammengehören, auch fast immer “Like Puppets”. Dazwischen variieren wir immer dann je nach Spielzeit, Laune und Publikum – in der Reihenfolge.

In letzter Zeit haben wir auch “Egomaniacal” für uns wiederentdeckt, weil ein gewisser junger Autor den Song in einem seiner Romane verwendete. So entdeckt man manchmal selbst alte Favoriten wieder neu…

Luc: Was waren bisher eure Meilensteine und schönsten Erlebnisse im Bezug auf Liveauftritte und auch allgemein? Gibt es noch ein paar Dinge, die ihr unbedingt einmal reißen wollt?

Marco: Als größte Meilensteine der Band sind neben den CD Veröffentlichungen natürlich die Auftritte beim Wacken Open Air oder Support Shows für Children of Bodom, Blind Guardian, Freedom Call, Nocturnal Rites, Powerwolf, etc. zu nennen. Das waren allesamt Ereignisse, die man sein ganzes Leben lang nicht vergessen wird.

Martin: Aber auch Auftritte auf kleinen und größeren Festivals wie dem U&D in Mössingen, die einfach vom Publikum her tierisch Laune gemacht haben. Wenn einen die schiere Lautstärke, mit der das Publikum bei manchen Songs mitsingt, fast von den Füßen holt, war es ein guter Gig.

Marco: Für die Zukunft haben wir auch noch ein paar Projekte in Planung. So werden wir in den nächsten Monaten unser erstes Musikvideo aufzeichnen. Außerdem wollen wir auch endlich mal ne kleinere (gerne auch größere) Tour spielen. Man darf gespannt sein…

Luc: Kommen wir auch schon zur letzten Frage: Was bedeutet die Musik für euch als Künstler und auch als Hörer? Was ist für euch das Besondere, das euch auch nach so langer Zeit als Band bei der Stange hält?

Marco: Als Hörer gibt Musik einem genau das was man braucht. Man muss nur das passende Album auflegen.

Martin: Musik machen bedeutet einfach, sich selbst verwirklichen zu können. Mit allen Kompromissen, die man bei fünf gleichberechtigten Bandmitgliedern so eingehen muss, aber trotzdem – wir machen das, was wir selbst gut finden, unabhängig von Trends. Ich glaube, wir machen das deswegen immer noch so gerne, weil noch lange nicht alles gesagt und nicht alles ausprobiert ist, was wir noch vorhaben. Und die Reaktion der Fans und Kritiker gibt uns ja recht. Auch wenn die Plattenfirmen das leider anders sehen.

Luc: Danke für das Interview! Die letzten Worte gehören euch!

Marco: Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Fans bedanken, die uns in den letzten zwölf Jahren unterstützt haben. Dank natürlich auch an dich Luc für das Interview und vor allem, für die Auswahl von Egomaniacal für „Dorns Schlaf“! Das war auch wieder eines der tollen Erlebnisse innerhalb der Bandgeschichte.

Wer mehr über InfiNight wissen möchte, schaue doch einfach auf unserer Website http://www.infinight.de oder auf unserer Facebook-Seite http://www.facebook.de/infinight vorbei.

Am 16.06. werden wir in der Starthilfe von „103.7 Unser Ding“ ab 18:45 Uhr live auf Sendung sein. Dabei werden wir natürlich auch unsere neue EP etwas detaillierter vorstellen. Natürlich wirds aber auch ein paar ältere Songs von uns zu hören geben. Also, stay tuned :-)

 



Writer: Luc Francois
Date: 13.06.2013
URL: http://iamhavoc.de/2013/06/im-interview-infinight/





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