Apex Predator - Rock Castle Franken

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(Kerbinator, 06.11.2015)

INFINIGHT - Apex Predator

Infinight aus dem Saarland gibt es bereits schon seit knapp 15 Jahren. Drei Alben und eine Konzept EP hat man bisher zu Stande gebracht, dem Untergrund ist man aber trotzdem soweit nicht entwachsen. Dabei ist der Metal der Band grundsolide und braucht sich auch heute nicht hinter Größen wie Iced Earth oder Nevermore, mit denen sie gerne verglichen werden, zu verstecken.

Allerdings kommt man auch nicht unbedingt über das grundsolide hinaus, so daß eben das gewisse Etwas zum Durchbruch auch mit dem vierten Album „Apex Predator“ fehlt.  

Die Songs können alle was. Angefangen beim Titelsong über das drückende „Council of Fools“ und  dem geschmeidigen „Masks“.

Iced Earth kann man hier durchaus als Vergleich musikalisch heranziehen, typisches Jon Schaffer Riffing kriegt man aber nicht ganz hin.

Auch Sänger Martin Klein erreicht die Klasse eines Matt Barlow oder Stu Block nicht, obwohl er eine durchaus powervolle, klar-rauchige Röhre besitzt. Solide eben, aber nicht mehr.

Die langjährige Erfahrung merkt man Infinight an, Riffs und Rhythmen sind kompetent gezockt und die Songs wirken schlüssig und rund. Mancher Song oder Refrain wirkt allerdings arg „deutsch“, wie beispielsweise bei „Electrolita“. Der Rest wie das schmissige „Everdown“ oder halb-balladeskes wie „As Time Goes By“ laufen aber gut rein und sind ein Antesten allemal wert.

Höhepunkt des Albums ist zweifelsfrei das über 8 Minuten lange „Beyond The Apex“. Ein kleines Epos, welches Infinight hier geschaffen haben. Abwechslungsreich, spannend und kompetent umgesetzt. Hier zeigt sich die Erfahrung im Songwriting am Besten und die gute Gitarrenarbeit von Marco Grewenig und Domique Raber kommt auffallend zur Geltung.  

Die Produktion von „Apex Predator“ hätte noch mehr Durchschlagskraft vertragen können. Viele Passagen und auch der Gesang klingen doch ab und an etwas dünn. Auf der anderen Seite bewahrt man sich so ein gewisses Underground-Feeling, was vielleicht auch nicht so schlecht ist.

Unterm Strich haben wir es also mit einem soliden Metal-Album zu tun, mit Anleihen aus dem US Bereich, ein paar progressiven Zügen und einer Prise Thrash. Nicht mehr, aber auch nicht viel weniger. 

Writer: Kerbinator
Date: 06.11.2015
Score: 6/10 (60 %)
URL: http://rockcastle-franken.de/Reviews/Infinight-Apex-Predator/





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